Rachid Azzouzi, Sportdirektor der SpVgg Greuther Fürth zu Gast bei der Steilvorlage
Fußballfans dürfen sich wieder auf eine spannende neue Saison in der 2.Bundesliga wünschen, in der natürlich auch unsere mittelfränkischen Teams wieder vertreten sind. Erst in der letzten Folge unseres Sport-Podcasts Steilvorlage haben wir uns mit Robert Klauß, dem Cheftrainer des 1.FC Nürnberg ausgetauscht. Heute wechseln wir von rot auf grün, denn wir waren im Ronhof, um mit Kleeblatt-Sportdirektor Rachid Azzouzi zu plaudern.
Bundesliga: Schnellebiges Business
Was war das für eine turbulente Saison für die SpVgg Greuther Fürth. Trotz einiger Achtungserfolge hat es dann aber doch nicht gereicht, um im Kampf um den Klassenerhalt ein Wörtchen mitzureden. Doch nicht nur auf dem Platz wurde geackert. Auch neben dem Platz war die Belastung für die Kleeblatt-Funktionäre hoch, wie uns Rachid Azzouzi in dieser Podcast-Episode berichtet.
Es war eine unglaublich emotionale Saison für die Fürther. Neben historischen Erfolgen, wie dem ersten Bundesliga-Heimsieg der Vereinsgeschichte im Dezember 2021 gegen Union Berlin, gab es eben auch viele Widrigkeiten zu bekämpfen. Abgänge vieler namhafter Leistungsträger wie David Raum (zu TSG Hoffenheim) und natürlich die unmittelbaren Auswirkungen der Corona-Pandemie hielten Sportdirektor Rachid Azzouzi stets auf Trapp.
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Der Kleeblatt-Identität treu bleiben
Trotz einiger Negativ-Schlagzeilen in der vergangenen Spielzeit war es stets bemerkenswert mitanzusehen, wie unerschüttert der Verein weiter gearbeitet hat. „Es scheint als würde das Kleeblatt außerhalb jener Gesetzmäßigkeiten des Fußballs und völlig ohne Druck agieren“, scherzt Podcast-Host Dirk Feustel. Denn trotz negativer Bilanz im Oberhaus weiß Azzouzi die Dinge richtig einzuordnen. „Wir sind innerhalb der letzten 10 Jahre mit sehr begrenzten Mitteln zwei mal in die Bundesliga aufgestiegen… das ist für uns ein Riesen-Erfolg“, so der Fürther Sportdirektor.
Mediale Aufmerksamkeit – ein zweischneidiges Schwert
Auch in der medialen Berichterstattung war es für die Kleeblättler ein bunter Mix aus „hopp oder top“. Von Häme und Spott für die maue Punkte-Ausbeute bis hin zu Lobpreisungen für den beeindruckenden Einsatz begrenzter Ressourcen war alles über die SpVgg zu lesen. Die Medien sind für Sportdirektor Rachid Azzouzi „ein zweischneidiges Schwert“. Denn klar sei es für Spieler leichter sich in einer eher ruhigen Medien-Umgebung Fürth gut zu entwickeln und auf den Fußball zu fokussieren. Andererseits müsse man auch „um Wertschätzung kämpfen“.
Ein Kampf, bei dem Rachid Azzouzi als Sportdirektor vorangeht. Auch bei uns im Podcast kritisiert er offen die oberflächliche Art der Berichterstattung im Sport-Journalismus. „Es fehlt mir die Wertschätzung für inhaltliche Arbeit“, so der Kleeblatt-Funktionär. Stadiongröße, Fan-Szene und Zuschauerschnitte – Werte und Themen, über die zwar gerne berichtet wird, die aber für den Verein nur bedingt beeinflussbar sind. Als ehemaliger Fußball-Profi würde sich Rachid hier mehr Leistungsprinzip wünschen: „Arbeite ich gut, habe ich Wertschätzung verdient. Arbeite ich nicht gut, so habe ich eben weniger Wertschätzung verdient.“
Derby am zweiten Spieltag
Manch einer musste schon zwei mal hingucken, als die DFL den Spielplan für neue Zweitliga-Saison veröffentlichte. Schon am zweiten Spieltag treffen unsere beiden Top-Teams der SpVgg Greuther Fürth und dem 1.FC Nürnberg im Franken-Derby aufeinander. „Eine tolle Rivalität“, sagt Azzouzi, „und es macht natürlich sehr viel Spaß diese Derbys zu spielen“. Das liegt wahrscheinlich auch an der positiven Bilanz, die das Kleeblatt in der jüngsten Vergangenheit vorweisen kann. Nur eines der acht letzten Spiele konnte der FCN gegen des Kleeblatt für sich gewinnen.
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SpVgg Greuther Fürth: Neue Truppe, neues Glück?
Nach dem Abstieg fast schon üblich ist, fand auch bei der SpVgg ein kleiner Umbruch statt. Neben Spielern wie Maxi Bauer oder Havard Nielsen verabschiedete sich auch Chef-Coach Stefan Leitl, der trotz „Job-Garantie“ und durchwachsener Saison-Bilanz nun bei Hannover 96 sein neues Trainer-Glück sucht. Doch nicht nur der Trainer-Posten wurde bereits durch den Schweizer Marc Schneider nachbesetzt: Insgesamt 8 Spieler hat das Kleeblatt im Sommer verpflichtet, darunter viele junge Talente. Auch Rachid bestätigt: „Super interessante Jungs, auf die man sich freuen kann“.