Konektra CEO Michael Johner zu Gast beim RUN Podcast
Das fränkische „Servus“ tauschen wir in dieser Folge des RUN Podcast mit dem „Grüezi“. Denn die Schweiz spielt in der heutigen Podcast-Episode eine zentrale Rolle. Nicht nur der ehemalige Name des innovativen Nürnberger Möbel-Unternehmens Konektra (früher: Swissmobilia) führt zurück auf die Schweiz – auch deren CEO Michael Johner wohnt in Zürich. Er ist heute aus der Schweizer Wirtschaftsmetropole angereist, um mit Podcast-Host Alban Imeri über den innovativen Ansatz seines Unternehmens, Remote-Leadership und Konkurrenzdenken von StartUps zu sprechen.
Remote-Leadership
Es ist bereits schon mehr als zwei Jahre her, dass wir den ersten bestätigten Corona-Fall in Deutschland verzeichnen mussten. Deswegen sind auch das Home-Office und virtuelle Team-Meetings für uns zur Routine geworden. Das Plauschen an der Kaffeemaschine wurde längst durch den „Virtual Coffee“ am Rechner ersetzt. Häufig leidet nicht nur die Leistung, sondern auch der Zusammenhalt unter den Kollegen darunter (siehe Podcast-Folge: „Wie gehts mit dem Home-Office weiter?“). Vor allem für Verantwortungsträger ist die Teamleitung aus der Ferne eine anspruchsvolle Aufgabe. Für Michael Johner ist Remote-Leadership allerdings etwas, das er bereits seit Jahren praktiziert. Denn während sein Team im Office am Nürnberger Klingenhof sitzt, so findet man Michael meistens an seinem Wohnort: Zürich.
Kein stationärer Handel
Während die Digitalisierung andere Branchen zum Teil auf den Kopf gestellt hat, so hat sich das Kaufverhalten bei Möbeln für viele noch nicht großartig verändert. „Im Online-Bereich ist der Möbelmarkt einer der unterrepräsentiertesten“, merkt Michael Johner an. „Vor allem im Vergleich mit Kosmetik oder Kleidung“. Aber vor allem beim Kauf von Möbeln ist der Drang hoch, „das Produkt nochmal anzufassen oder auf der Couch nochmal probe zu liegen“. Das Probe-Liegen lässt sich online zwar nicht ersetzen, aber mit Augmented Reality – z.B. mit einem Konfigurator – können Kunden ihre Ware zumindest schon mal sehen, drehen und wenden.
Möbel-Retoure? Lästig!
Vor allem online wird längst nicht mehr nur „das Nötigste“ gekauft. Viele shoppen bereits mit dem Hintergedanken, einen Großteil der Ware wieder zurückzusenden. Deswegen haben große E-Commerce-Plattformen die Rückgabe-Möglichkeiten für ihre Kunden perfektioniert. Im Möbel-Bereich stellt eine mögliche Rückgabe eine weitaus größere Herausforderung dar. Nicht nur Größe und Gewicht der Ware spielt hierbei eine große Rolle, auch der Aufbau von Möbeln nimmt viel Zeit (und Nerven) in Anspruch. Umstände, die man sich mit einem Besuch im Möbelhaus möglicherweise sparen kann.
Möbel-Innovation: Modularer Ansatz
„Eigentlich sind wir LEGO für Erwachsene“, schmunzelt Johner. Denn anders als bekannte Möbelhäuser setzt Konektra auf einen modularen Ansatz. Ob Sideboard, Glas-Vitirine oder Servierwagen: mit den vielen verschiedenen Einzelkomponenten können Kunden ihre Möbelstücke in Größe, Form und Funktionalität individuell anpassen. Auch die Austauschbarkeit einzelner Komponenten macht dieses besondere Konzept nicht nur praktisch, sondern auch nachhaltig. So lassen sich beschädigte Komponenten ganz einfach austauschen, ohne das komplette Möbelstück zurückzugeben oder zu entsorgen.
Big Player sind keine „Konkurrenz“ für Konektra
„Der Möbelmarkt wird beherrscht von großen Spielern.“, sagt Michael Johner. Diesen Markt aufzubrechen und zu versuchen gegen diese Big Player anzukämpfen bezeichnet er als „vergebene Liebesmüh'“. Sein Unternehmen sieht er ohnehin in einer anderen Position: „Big Player sind Generalisten, wir sind der Spezialist“. Die Positionierung des Unternehmens sei ohnehin von vornherein von großer Wichtigkeit gewesen. Deshalb sieht sich der CEO des Nürnberger Möbelunternehmens auch nicht im direkten Wettbewerb mit den großen regionalen Möbelhäusern, sondern definiert das Unternehmen über seine spezielle Zielgruppe.